Freitag, 20. September 2013

Die letzten Tage...

...ist wieder so manches passiert. Hier ein kleines Update.

Donnerstag
HVHS - ziemlich entspannter Schultag gewesen. Um das Deutsch-/ Französichlernen einfacher, aber auch attraktiver zu machen, spielen wir immer viele Vokabelspiele und das macht total Spaß. Das Kuddelmuddel ist dann zwar teilweise auch anstrengend, aber solange was bei rum kommt...
Nach der Schule bin ich dann gar nicht erst nach Hause, sondern direkt nach Wellington in die Innenstadt, wo ich mich mit Norbert getroffen habe. Auf dem Plan stand zuerst in der Cubastreet lecker asiatisch zu essen und danach ins Theater zu gehen. Ich musste mal wieder feststellen, dass asiatische Nudeln mein Soulfood sind. Auf Norberts Frage, ob das nicht normalerweise Mamas Hühnerbrühen sind, musste ich gestehen, dass ich noch nie eine Hühnerbrühe von Mama bekommen habe. Hab ich da was verpasst? Ich denke nicht! Ich wurde irgendwie immer anders aufgepäppelt und in jedem Fall vegetarisch.
Jedenfalls ging es dann ins Theater. Und zwar in Lessings Minna von Barnhelm - und zwar auf deutsch! Der Studiengang Deutsch macht wohl jedes Jahr ein Stück und ich muss sagen, dass es Spaß gemacht hat, zuzuschauen. Es ist natürlich Amateurtheater, aber irgendwie war alles wirklich charmant umgesetzt. Die Schauspieler haben alle, wie die Faust aufs Auge, in ihre Rollen gepasst und ich hätte mich die ganze Zeit über Just schlapplachen können. Der Schauspieler war genial! Damit jeder der Handlung folgen kann, wurden zwischendurch immer englische Sequenzen eingebaut, in denen sozusagen außenstehende Schauspieler die Szene reflektierten. Auch klasse war der Wirt. Wie ein uralter Biker aussehender Typ mit weißem Rauschebart, der Probleme mit dem Auswendiglernen hat und somit die ganze Zeit eine Speisekarte in der Hand hielt in der sein Text lag. War alles irgendwie witzig.
Am meisten erheitert, aber vielleicht auch verstört, hat mich ein Zusammentreffen mit einem Transexuellen nach dem Stück. Die Straße in der das Theater steht, ist eine Art Puffstraße und als wir aus dem Theater kamen, stand der Typ in voller Mädelsmontur auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wir haben die Straße selber schräg überquert, da ruft er auf einmal 'Hey Beauty!' Norbert dreht sich um und meint grinsend 'Do you mean me?' und er/sie 'No, her. So sweet!'. Theoretisch ist das ganze ja witzig, aber das war jetzt das zweite Mal innerhalb von einer Woche, wenn man den Heiratsantrag mitzählt. :-D und wenn man dann weiter darüber nachdenkt, was für ein traurige Dasein er wahrscheinlich fristet, da wird einem ganz mulmig. 

Freitag
HVHS - anstrengender Tag!! Die 10., die eh immer anstrengend ist, war noch anstrengender, indem sie einfach nichts gemacht hat und irgendwie war ich dann nach dem Tag total geschafft. Starke Kopfschmerzen hatten sich dann auch noch in meinen Kopf genistet und draußen tobte ein schweres Gewitter, sodass ich mich dann nur noch auf dem Sofa, schön vom Kamin gewärmt, zusammenrollte und vor mich hin döste bis es dann an der Zeit war sich ins Bett zu bewegen.

Samstag
Ausflug in die Wairarapa! Die Wairarapa ist eine Region c. eine Stunde von Wellington entfernt. Die Bevölkerungsdichte ist relativ niedrig und die gesamte Region lebt vom Weinanbau und Wellingtons Ausflüglern. Norbert wollte sich ein paar Häuser und Grundstücke ansehen und hat mich netterweise mitgenommen, damit ich auch mal aus Wellington rauskomme. Ist man dann nämlich erstmal über alle Berge, erstreckt sich vor einem eine weite, flache Ebene, vereinzelt unterbrochen von Schafweiden und kleinen Städten. Allein die Anzahl der Städte ist schon sehr überschaubar. Masterton ist mit rund 20.000 Einwohnern die größte und dann gibt es noch Featherston, Carterton, Greytown und der bekannte Weinanbauort Martinborough. Alle Städte mit ländlichem Charme und man sieht den meisten an, dass sich da seit 20 Jahren nichts geändert hat. Wer da lebt, kennt keine Hektik.
In Greytown sind wir ein bisschen rumspaziert und haben in einer kleinen französischen Bäckerei geluncht. Für mich gabs eine vorzügliche Pear-Almonde-Tarte! 

Nachdem wir uns alle möglichen Häuser angeschaut und so manche kleine Plauderei mit den Maklern oder sonstigen Einwohnern über die momentane Marktlage oder Menschen, die nach 60 Jahren immer noch nicht mehr als Masterton gesehen haben, geführt hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Dabei machten wir noch einen Zwischenstopp bei etwas für mich total unvorstellbarem. Und zwar einem Häuserparkplatz. Die meisten Häuser können hier einfach auf einen Anhänger getan und wegtransportiert werden. Wenn es kein Grundstück für sie gibt, kommen sie da einfach auf den Parkplatz und können da auch ge- und verkauft werden. Und mit Häusern meine ich keine Gartenhäuser, sondern wirklich von normal bis Fabrikhalle. Sind sie zu groß zum Transportieren, werden sie einfach durchgesägt und in zwei Teilen weggebracht!! Man muss dazu aber wissen, dass die meisten Häuser hier aufgrund des Erdbebenrisikos aus Holz und nicht aus Stein sind. Steinhäuser können sich nicht mit dem Beben bewegen und stürzen ein, Holzhäuser dagegen bewegen sich mit und rutschen im Ernstfall einfach den Berg runter, bleiben aber mehr oder weniger ganz.
Ich kann da ja nur drüber staunen.
Das sind zwei Häuser die es gerade auf dem Häuserparkplatz zu kaufen gibt.

Sonntag
Nach noch mehr Regen kommt jetzt so langsam die Sonne zum Vorschein und ich gehe wahrscheinlich raus, um ein bisschen Vitamin D einzusaugen. Aber was wirklich besonderes steht nicht mehr auf dem Plan.
Habt alle einen schönen Tag, besonders Oma und Sonja, die zwei Geburtstagskinder.
Bei beiden Geburtstagen kann ich nicht da sein, aber dieses Bild hat es um einiges leichter gemacht. Ich hab mich soooo unglaublich darüber gefreut, alle auf einem Fleck zusehen. :)


Und nochmal ein Appell an alle: 
GEHT WÄHLEN!

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