Freitag, 30. August 2013

Windy Welly

Der erste richtige Tag in Wellington geht zu Ende...

Gestern die Fahrt war eigentlich angenehm. Ja, ich habe meinen Vorsatz gebrochen und geschlafen, aaaaber mit gutem Grund. Es war schon in der ersten Stunde in der wir noch in Auckland waren, also gab es eh nur Häuser und Straßen zu sehen, meine Nachbarin hat auch geschlafen und - es hat geschüttet! Als ob mir Auckland nochmal gebührend 'Auf Wiedersehen' sagen wollte. Aber da es die nächsten acht Stunden ebenfalls geregnet hat, habe ich das nicht persönlich genommen. Jedenfalls hab ich am Anfang nichts verpasst. Irgendwann gab's dann aber ganz viel zu bestaunen. Saftige, grüne Hügel mit riesigen Schafherden, die aussahen wie weiß gesprenkelte Knetkugeln. Große Wälder, tiefe Schluchten. Abgerodete Flächen. Meilenweite Blicke über braune Gräser und Sträucher. Ganz viele Rinder auf umzäunten Weiden und auch ganz viel ausgebüxte Rinder auf nicht umzäunten Weiden. Mindesten drei Meter hohe und mehrere hundert Meter lange Hecken, die Grundstücke abtrennten. Das Meer und diverse Buchten. Und über allem lag ein grauer Schleier, der alles ein wenig trübsinnig aussehen ließ. Selbst kleine, flauschige, herumtollende Lämmer sahen irgendwie bedröppelt aus. Als dann nach acht Stunden der Regen aufhörte und noch drei Stunden von der Fahrt übrig blieben, war es leider zu bewölkt und zu dämmrig, um einen großen Unterschied zu der vorigen Situation auszumachen. Kurz vor Wellington, außerhalb der Stadt und auf einer relativ dunklen Straße, hatte ich aber das große Glück zwischen den Wolken einen enormen Sternenhimmel zu sehen. Wenn ich mir vorstelle, dass das in dem Moment nur ein kleiner Ausschnitt eines riesigen Sternenmeeres war, dann fängt es überall vor Vorfreude an zu kribbeln. 

In Wellington wurde ich dann von Norbert,  meinem Host für die nächsten drei Monate, super nett empfangen. Auf dem Weg zum Haus erklärte er mir direkt alles, wodran wir vorbei fuhren und kurz nach Ankunft, machten wir noch eine kleine Nachtwanderung zum Wasserturm von dem man ganz Wellington bei Nacht entdecken konnte. Man muss sich Wellington so vorstellen, dass auf der einen Seite das Meer ist und dass es von den anderen Seiten von Bergen umschlossen ist. Kandallah, der Vorort in dem ich wohne, liegt ziemlich weit oben, wodurch man einen tollen Ausblick Richtung Meer genießen darf. Und wie in Auckland gehen alle Straßen hoch und runter, nur mit noch mehr Steigung und ordentlich Gegenwind!

Heute habe ich ganz entspannt ausgeschlafen und dann Kandallah erkundet. Ich bin mehr orientierungslos herumgeirrt, als das ich wirklich Plan hatte, aber wenigstens habe ich einen Hauch an Überblick gewonnen. Ich bin ein wenig überfordert mit den Busplänen, aber wenn ich das nächste Woche erstmal alles abgefahren bin, wird das schon laufen.
Nachmittags haben wir noch eine kleine Tour durch Wellington gemacht, damit ich sehe, was mich die nächste Zeit alles erwartet. War total hilfreich!

Jetzt wo ich meine Sachen alle im Zimmer verstaut habe, mich mehr oder minder eingerichtet habe, realisiere ich erst, dass ich die nächsten Monate aus Deutschland weg bin und diesen Ort mein Zuhause nenne. Irgendwie ein komisches Gefühl, bei dem sich mein Herz zusammen zieht. Es pocht laut und zereißt die Stille. Wie das Klopfen eines Spechtes, der ungeduldig sein Glück sucht.

Leute, ich vermisse euch! :-*

Mittwoch, 28. August 2013

Im Winter ziehen Vögel nach Süden

Abends riecht es hier nach Winter. Theoretisch ist das auch nicht groß verwunderlich, wenn man bedenkt das tatsächlich Winter ist und doch... und doch ist es dieser besondere Geruch, der bei uns den Beginn der kalten Jahreszeit einläutet. So eine Art Ende-Herbst-Anfang-Winter-Note. Man weiß, dass man jetzt tatsächlich nicht mehr drum herum kommt sich warm anzuziehen und dass es spätestens in einer Stunde stockeduster ist, obwohl der Abend doch noch so jung ist.
Komisch nur, dass hier ab September der Frühling und gar nicht der Winter beginnt. Ich meine, kann die südliche Hemisphäre sogar den Duft vom Jahreszeitenwechsel umdrehen? Das ist doch verrückt!
Wie auch immer, so kalt es hier auch ist, dieser Geruch gibt mir ein behagliches Gefühl. Nicht nur behaglich, sondern auch verheißungsvoll. In Deutschland würde ich bei dem Geruch an lange Abende am Kamin und einen heißen Tee denken, aber hier verheißt er mir Sonne und Wärme außerhalb von Räumen. Tatsächlich wurde ich heute auch nur einmal (EINMAL!!) vom Regen überrascht, ansonsten haben sich nur Sonne und Wolken ständig die Hand gegeben. 

Das Wetter ist schon ein schönes Thema, ich denke davon werde ich noch öfter etwas erzählen! 
Aber jetzt mal was anderes. Eigentlich wollten wir heute die Harbour Bridge zu Fuß überqueren, nur mussten wir, als wir dann endlich davor standen, enttäuscht feststellen, dass das überhaupt gar nicht geht! (Außer man hat eine schweineteure Klettertour inklusive Bungeesprung und Oceandip gebucht.) Also saßen wir einfach am Wasser und haben alle 5 Minuten die Sonne genossen. Auckland wird übrigens auch die City of Sails genannt, weil es da soviele Segelboote und Yachten gibt. Da wird ALLES abgedeckt! Von kleinen Jollen über Katamarane bis hin zu richtig fetten Yachten. Und das en masse. Schön anzuschauen! Ich hab schon überlegt, dass das eigentlich auch noch schön in meine Reise passen würde. Ein Trip auf einem Segelboot. Es gibt diese Seite handgegenkoje.de, das ist wie Couchsurfen, nur auf einem Boot. Total Super!
Mal sehen, wo es mich so hin verschlägt. Morgen geht es endlich nach Wellington, worauf ich mich schon sehr freue. Das ist ja der eigentliche Teil meines Neuseeland-Aufenthaltes. Aber das heißt auch 10 Stunden Bus fahren! Man muss dazu sagen, dass ich mir das selber ausgesucht habe, weil ich so wenigstens noch etwas von der Oberen Nordinsel sehe uuund na klar, umweltbewusster! Nachdem ich ja eigentlich eine Auto/Bus/Flugzeug-Schläferin bin, habe ich mir vorgenommen, morgen die ganze Zeit die Augen offen zu halten, um auch ja nichts zu verpassen! Aber wir wissen ja, wie das mit Vorsätzen so ist...





Dienstag, 27. August 2013

Weit weit weg

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr euren Blick über eine weite Ebene schweifen lasst, ein Kribbeln durchläuft euren Körper und es steigt ein Gefühl von Wärme und Freiheit in euch hoch? Schönes Gefühl.

Ich bin heute mit Matthias, den ich hier bei Craig kennengelernt habe, den Mount Eden hochgeklettert. Was heißt klettern, halt drauf gestiegen. Dafür mussten wir erstmal 40 Minuten vom Center nach Edenvillage und man kann sich Auckland eigentlich wie eine Berg und Talbahn vorstellen, es geht immer hoch und runter und wieder hoch und runter. Fazit des Ganzen: anstrengend! Noch dazu, dass es schon wieder regnete und ein ordentlicher Wind wehte. Aber davon ließen wir uns zum Glück nicht beirren, denn das Gefühl oben zu sein, war herrlich! Genau, als wir oben ankamen, rieß die Wolkendecke auf und warme Sonnenstrahlen schienen uns auf das Gesicht. In solchen Momenten fühle ich mich wie eine Sonnenblume. Ohne Sonne kann ich leben, aber erst bei Sonnenschein blühe ich so richtig auf und wende mich ihr immer zu. 
Von dem Mount Eden hatte man dann einen tollen Blick auf ganz Auckland. In der einen Richtung das Meer mit seinen Inseln und einmal umgedreht und man hat einen weiten Blick auf kleine Vulkanhügel und hohe Berge. Es ist erstaunlich, was für eine riesige Fläche Auckland einnimmt. 
Danach ging's dann zu einem erneuten langen Spaziergang. Ziel war ein Autohof mit Campervans und Zubehör extra für Backpacker, bei dem sich Matthias nochmal umschauen wollte. Am Ende wurden wir auch fündig. Für ihn gab es ein Auto inklusive Hut und Matratze sowie ganz viel Zubehör und ich konnte einen gebrauchten Lonely Planet für Neuseeland abstauben. Check!

Auf dem Rückweg konnte ich dann nochmal in Ponsoby einen tollen Blick auf Aucklands Skyline bei Dunkelheit genießen und bei Craig hat mich dann eine Musikimpro erwartet. Ich weiß nicht, wo sie die Leute teilweise aufgegabelt haben, aber insgesamt waren wir zu neunt, mit ungefähr 25 Instrumenten ausgestattet und einer Menge Spaß! Da haben wir also zwei Stunden vor uns hin gejammt, zusammen musiziert! Mit meinem musikalischen Talent habe ich es lieber bei den Rasseln, den Trommeln und meiner Kazoo belassen, was aber auch definitiv ausreichte. Das waren wirkliche Talente, die ein tolles Event daraus machten. 
Den Abend habe ich mit Ian, einem von Craigs Mitbewohnern, ausklingen lassen. Er filmt und fotografiert aus Leidenschaft und hat sooo coole Sachen gemacht. Zum Beispiel ein Musikvideo von dem mir gerade partout der Name nicht einfallen will, was ziemlich schade ist. Und eine Webshow, mit Namen 'The Third Room'.

Jetzt bin ich auf jeden Fall ganz schön kaputt. Morgen steht nochmal der Hafen auf dem Plan und einfach meinen letzten Tag in Auckland genießen.

Ferry Building

Gestern in der Auckland Art Gallery

An Mama und Papa: ich hab endlich einen Sonnenuntergang bekommen! 

Der Weg den Mount Eden hoch


Der Krater


Unsere Jammingsession 

Samstag, 24. August 2013

Kia ora!

Kia ora Tāmaki Makaurau. Willkommen in Auckland.
Gestern bin ich endlich nach zwei sehr, sehr anstrengenden Flügen in Neuseeland angekommen und bin froh endlich da zu sein. Komplett übermüdet musste ich mir erstmal den Weg zu meiner Couch bahnen, was aber durch die Freundlichkeit der Neuseeländer ziemlich fix ging. Ich sollte meinen Host anrufen, sobald ich in Auckland bin, nur leider wollte mein Handy partout nicht funktionieren. Neuseeland ist wohl zu weit von Deutschland entfernt. Also habe ich eine Frau gefragt, ob sie wisse, wo es ein Telefon gebe und da hat sie mir direkt ihr Handy in die Hand gedrückt und nachdem ich mir dann nicht sicher war, wo ich lang gehe muss, hat sie mich direkt in ihr Auto verfrachtet und dahin gefahren. Sie hat mir gar nicht die Chance gegeben, Nein zu sagen! So kaputt wie ich war, habe ich es dann aber auch dankend angenommen. Der Weg war tatsächlich etwas weit und ich hätte mich mit Sicherheit erstmal verlaufen. 
Danach hatte ich erstmal etwas Zeit runterzukommen, wurde dann aber gleich von Craig und seinen Kumpels eingeladen mit zum Hafen zu kommen. Wir haben dort einen Teaser für ein Kunstprojekt, an dem sie gerade arbeiten, gedreht. Super interessant, da sie auch ziemlich gut ausgerüstet waren. Es ging darum überall Wellen zu finden. Sei es eine Flagge oder richtige Wellen im Wasser. Ihr Projekt an sich ist eine riesige Konstellation aus Pendeln, die sie im November im Victoria Park hier in Auckland aufbauen. 

Heute wurde ich süß von Craig geweckt, indem er zu mir kam und solange Ukulele spielte, bis ich aufwachte. Durch meinen vorigen schlaflosen Tag habe ich wie ein Stein geschlafen und gar nichts mehr mitkommen. Es soll sogar richtig laut gewittert haben. Regnen tut es leider immer noch in Strömen, wodurch ich mich nicht wirklich aufraffen kann etwas zu unternehmen. 
Heute Mittag war ich mit Craig bei einem Event helfen, bei der die Greenparty ihr neues Programm für den Tierschutz vorstellte. Also im Prinzip gegen Mastanlagen und Tierversuche. Nebenbei hab ich dann noch eifrig Petitionen unterschrieben und vegane Kekse gegessen. Zum Frühstück hatte ich by the way einen grünen Smoothie mit Kohl.
Jedenfalls war das ganze super interessant, nur bin ich teilweise an meine sprachlichen Grenzen gestoßen, da der neuseeländische Akzent teilweise schon sehr speziell ist.

Jetzt bleibt die Frage, wann endlich die Sonne auftaucht. Also abwarten und Teetrinken, hier in Neuseeland ist nämlich noch Winter. Wenigstens schneit es nicht! Da ist mir Regen momentan doch lieber.

Über den Wolken muss die Freiheit wohl Grenzen los sein!

Meine 'Neuseeland-Taufe', erstmal das Meer berühren.




Es gab sogar Goodiebags!

Donnerstag, 22. August 2013

Next destination: Auckland, New Zealand

So, es geht weiter! Auf nach Auckland mit Zwischenstopp in Melbourne für eine Nacht. Von KL nach Melbourne sind es erstmal 7 1/2 Stunden, da komme ich dann 1 Uhr nachts an und morgends geht's dann nochmal 3 1/2 Stunden nach Auckland.

Gestern war ich in Melaka und hatte einen richtig tollen Tag. Die Tour war geführt und es waren so tolle Leute mit! Jetzt hab ich neue Kontakte für Neuseeland und Australien und habe mich wieder Super unterhalten. 
Der Stopp in Malaysia hat sich wirklich gelohnt und mir soviel mitgegeben. Besonders Mut und noch mehr Abenteuerlust. Es kann definitiv weitergehen!

St. Peter's Church - die älteste römisch-katholische Kirche in Malaysia
Die Chinesen und ihre Traditionen... zum Glück inzwischen verboten!



Wunderschöner, verdreckter Ozean...
Und aus meinem Zimmer der Blick auf unseren Pool. :-D

Mittwoch, 21. August 2013

Stinkefrüchte und Hindutempel


Erstmal eine kurze Anm. zu den letzten beiden Posts: Irgendwie ist die Reihenfolge vertauscht und ich weiß nicht, wie ich es ändern kann, aber ist ja eigentlich klar, dass ich zuerst am Flughafen war und dann in KL angekommen bin.

Der Tag gestern wurde dann noch richtig gut, wenn man sich erstmal an alles gewöhnt, ist es gar nicht mehr stressig. Ich habe mir dann tatsächlich ein Hop-on-Hop-off-Ticket geholt und hab den ganzen Tag KL in seiner ganzen Vielfalt entdeckt. Ich war in Chinatown, Little India, am KL Tower, am KL Sentral, am Greenbelt, an der National Mosque, sowie am National Palace. In Chinatown habe ich dann auf Rat von Sean, der mich vorgestern über den Flughafen gelotst hat, die Durians, die sogenannten Königsfrüchte, probiert. Nebenbei bemerkt: sie werden auch Stinkfrüchte genannt und zu Recht. Jetzt weiß ich, woher der schon vorher angemerkte Gestank herstammt. Nicht von Stinkekäse, sondern von den Durians! Dementsprechend haben sie auch geschmeckt. Also nein, viel viel schlimmer! Außerdem sah das Fruchtfleisch aus wie Hähnchen, was es definitiv nicht besser gemacht hat. Mir wurde gesagt, dass man sie entweder sehr gerne mag oder gar nicht. Und funny fact: in vielen Gebäuden ist die Frucht verboten, aufgrund des Geruchs!

Als Entschädigung für dieses einschneidende Erlebnis hat mich Sean abends auf einen japanischen Greentea und diverse andere Must-Eat-Sachen eingeladen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich abends bei Subway gegessen habe, weil ich im asiatischen Teil des Foodcourts nur Fleischgerichte gefunden habe und dann von allen Sprachen zu überfordert war, um noch weiter zu suchen. Aber dafür war dann mein 'Nachtisch' malayisch.
Die ersten Früchte heißen Mangosteen und haben mir definitiv Freude bereitet. Nach genauen Instruktionen, wie man sie öffnet und ersten gescheiterten Versuchen, kam ich in den Genuss von sehr süßen, sehr fruchtigen Fruchtperlen. Von den zweiten weiß ich nicht den Namen, bzw. wusste ihn auch nie, aber sie sind sehr Litschi ähnlich. Und zum Schluss dann noch ein Zuckerschock von dem chinesischen Mondkuchen. Eine Spezialität anlässlich des Mondfestes. Das war alles total super, besonders weil wir vor dem KLCC saßen, vor uns Wassershows und im Rücken die beleuchteten Twintower.

Heute ging es dann auf Countrytour zu den Batu Höhlen. Ich stand natürlich mit deutscher Pünktlichkeit um 8.45 Uhr in der Lobby, nur leider kam das Taxi dann erst um halb 10. Scheint wohl normal zu sein. Zusätzlich hat sich die Abfahrt noch verzögert, weil ein Australier  der mitkam, mit Gewalt seinen Sicherheitsgurt im Taxi in einen kaputten Verschluss geprockelt hat, dann nicht mehr rauskam und erst Dank meines Schweizertaschenmessers rausgeschnitten werden konnte. 
Der erste Stopp war dann in eine Zinnfabrik, in der sie Becher, Behältnisse aller Art und Pokale für die Formel1 herstellen. Als Erklärung was denn Zinn sei, stand auf einem Schild: A pewter cauldron (Standard size 2) is required in the first year at a famous school of witchcraft and wizardry. Fand ich ehrlich gesagt ziemlich gut, dass gerade das da stand, zumal es ja auch so viele Schulen für Hexerei und Zauberei gibt. Für alle die es nicht wissen, es geht um Hogwarts und der Anfang des Satzes steht ungefähr so im Buch.

Danach ging es in einen Laden in dem gebatikte Sachen, wie Saris und Tücher, hergestellt werden. Natürlich wurde der Vorgang beschrieben und gezeigt. Ich denke aber, dass es viel mehr um die Frage ging, wie man Touris am Besten soviel wie möglich verkauft. Da wurde aber auch ordentlich zugeschlagen, also machen sie wohl was richtig.

Und am Ende ging es dann zum eigentlichen Ziel den Batu-Höhlen. Das sind riesige  Kalksteinhöhlen in denen sich Hindutempel befinden. Um dahin zu gelangen, muss man erstmal 272 Stufen hochkraxeln, was bei 32 Grad und praller Sonne schon ein bisschen anstrengend ist. Außerdem hatte ich furchtbare Angst vor den aggressiven Affen die da überall herumlungerten und bin dann im Slalom allen ausgewichen. Unser Guide meinte, sie werden soviel gefüttert und äßen wohl alles, dass ihre Körper voller Chemie wären und sie deshalb völlig durchdrehen. Ich hatte es schon vor mir, wie sie vor meinen Augen, wie die Minions bei Ich-einfach unverbesserlich2, zu lila Kreaturen mutieren. Ist zum Glück nicht passiert und niemanden hat die Tollwut erwischt.

Hier ein paar Bilder:
Mit einer Höhe von 1,987m, einem Gewicht von 1557kg und einem Fassungsvermögen von 2796l der größte Bierkrug der Welt - aus Zinn.

Eine Frau, die ein gebatiktes Tuch bemalt.

Er musste übrigens auch die 272 Stufen hoch.


Mal gucken, was mir der Rest des Tages noch so bringt, aber ich glaube ich gönne mir mal ein bisschen Erholung am Pool nach all dem Treppengesteige. ;-)


Dienstag, 20. August 2013

Abschied tut weh!


Ich sitze momentan an meinem Gate und warte darauf, dass ich ins Flugzeug kann. Es war tatsächlich ein tränenreicher Abschied... Die Kokodilstränen sind nur so geflossen. Oh, ich muss schon wieder los. Ein dicker Kuss an alle! 

Montag, 19. August 2013

Hello KL

In Kuala Lumpur bin ich inzwischen angekommen und tja, was soll ich sagen. Es ist schwül und irgendwie stinkt es überall. Bis auf jetzt, da ein voll parfümierter Mann neben mir sitzt. Draußen ist es voller Abgase und in den Gebäuden riecht es nach Käse, aber was soll's, ich will mich da nicht drüber beschweren! Bis jetzt ist es alles eher anstrengend. Ich bin gefühlte tausend Kilometer gelaufen, weil ich bei zwei Richtungen natürlich immer erstmal die falsche nehme und die Petrona Tower hab ich nach zwei Stunden immer noch nicht gefunden, obwohl ich jetzt wahrscheinlich gerade in der Mall direkt dadrunter sitze. Apropo Mall, die gibt's wie Sand am Meer und zwar riesig! Ist auch gar nicht schlecht, da kann man dann immer mal 'nen kühlen Stopp machen, so warm, wie es draußen ist.


Nochmal zurück zu meinen letzten 36 Stunden: die Flüge liefen eigentlich gut, bis auf die Verspätung von Dubai nach Kuala Lumpur. Auch das alleine reisen ist Easy, einmal hilflos umherschauen und sofort erbarmt sich jemand dir zu helfen. Im Flugzeug hat mich mein Sitznachbar in die technischen Feinheiten von Emirates Entertainmentprogramm eingewiesen und im Gegenzug hab ich ihn in einem langen Gespräch am Flughafen in Dubai zu einem nachhaltigeren und positiveren Leben bekehrt. Er war da tatsächlich Super Dankbar für! :-D Nachdem er dann zu seinem Flug musste, kam raus, dass der Mann neben uns, sich geschlagene zwei Stunden unser Gespräch angehört hat und nochmal mit mir über Nachhaltigkeit diskutieren wollte. Das artete dann insoweit aus, dass er mir erzählte wie toll doch Palmöl wäre und er das alles mit diversen PowerPointpräsentationen unterlegte. Eigentlich hab ich aber ziemlich viel aus dem Gespräch mitgenommen, wie z.B. seine Visitenkarte. Und das war nur der Anfang, jetzt ist es gerade soweit, dass mein momentaner chinesischer Sitznachbar meine Körperhaltung analysiert hat und mir erzählt, was ich denn machen muss, damit meine Hormone geregelt sind. Glaub ich jedenfalls, dass er mir das erzählt. Auf seiner Visitenkarte steht 'Philosphy in healthy care women body 'edema' Problem' - sollte ich mir Sorgen machen? 
Jedenfalls soll ich jetzt immer eine Stunde früher aufstehen und meditieren, damit ich ordentlich wach bin. Gut, Danke.

Ich denke, ich sollte mal so langsam weiter. Würde ich die Hop on-Hop off Busstation finden, würde ich ja damit losdüsen, aber bisher vergeblich, obwohl mir meine Karte schon sagt, wo ich suchen muss! Morgen geht's jedenfalls zu den Batu-Höhlen und übermorgen zum UNESCO-Weltkulturerbe Melaka. Ich bin gespannt!

Samstag, 17. August 2013

Here we go


Im Bauch kribbelts und der Kopf hinkt noch zwei Tage hinterher, aber tatsächlich: Morgen geht's schon los!

Als ich vor zwei Wochen gefragt wurde, ob ich denn schon aufgeregt wäre, habe ich nur mit einem knappen Schulterzucken und dann einem Abwinken mit der Hand geantwortet, aber in den letzten wenigen Tagen hat sich die Aufregung und teils Nervosität  dann doch bemerkbar gemacht. Der Rucksack ist noch nicht ganz fertig gepackt, weil es bei manchen Teilen noch ein 'Ja, Nein, Vielleicht, lieber nicht, oder doch'- hin und her gibt, aber an sich habe ich alles beisammen. Malaysia ist schon durchgeplant und für die ersten Tage in Auckland habe ich mir einen Host gesucht, auf dessen Couch ich surfen darf. Verrückter Typ. Vegan, umweltbewusst und auf seinem Profilbild ist er als Pirat verkleidet. Seine Frage, ob ich denn nach dem Flug direkt 'up for a crazy night' wäre, konnte ich dann nur noch mit JA beantworten. Weiß er ja nicht, dass ich meine Nacht davor einsam gestrandet auf dem Flughafen in Melbourne verbringe und mir dann wahrscheinlich Streichhölzer zwischen die Augen stecken muss, um sie mäßig offen halten zu können. Aber Quatsch, ich freue mich drauf!

Umso weniger freue ich mich auf den Abschied morgen, da ich gestern schon einen kleinen Vorgeschmack bekam. Ich seh mich jetzt schon Rotz und Wasser heulend am Flughafen stehen, meine Mutter ein weißes Taschentuch schwenkend und meine Mädels sind am 'Time to say goodbye' singen oder sonst irgendwas trauriges. Dicke Umarmungen, der letzte Kuss und mein/e Sitznachbar/in im Flugzeug darf sich dann was anhören. Aber wenigstens habe ich meine Allerliebsten nochmal bei mir und was einen nicht umbringt, macht einen stärker. Abschiede sind ja bekanntlich Tore zu neuen Welten.
Außerdem bin ich in zehn Monaten schon wieder da!
(Das hört sich irgendwie alles so traurig an. Ich bin auch traurig, aber ich geh auch mit einem lachenden Auge und offenen Armen in dieses kleine große Abenteuer!)


P.S. I love you, too!

Dienstag, 6. August 2013

Die Zukunft ist ein weißes Blatt Papier, dass nur darauf wartet, gefüllt zu werden. Gefüllt mit Träumen, Zielen, Worten, Taten, Lachen, Tränen, Erlebnissen, Erinnerungen, Herausforderungen und Weggabelungen. 
Meine nächste Weggabelung führt mich in 12 Tagen nach Hamburg an den Flughafen, wo ich in den Flieger steige und es erst einmal heißt: Goodbye Germany - Next Stop Kuala Lumpur, Malaysia. Da werde ich ein paar Tage Stopover einlegen, bis es für drei Monate nach Neuseeland und ab Dezember nach Australien geht. Soweit grob geplant, steht dann als Abschluss Thailand auf dem Plan, aber das liegt noch in weiter Ferne. Obwohl Ferne ja ziemlich relativ gesehen ist. Einerseits ist mein Abflug nah, aber andererseits doch irgendwie  fern, soviel wie es hier noch zu organisieren gibt. 
Ich werde am anderen Ende der Welt landen und trotzdem weiß ich, dass Ferne heutzutage gar keine Rolle mehr spielt, wo man doch durch den obligatorischen Wi-fi Anschluss Tag und Nacht verbunden sein kann. Ich denke, wenn die zuvor gekannte Nähe zur Ferne wird, werd ich wohl erst erkennen, was Ferne überhaupt bedeutet.

Nun stehe ich jedenfalls mit einem lachenden und einem weinenden Auge an diesem Schweideweg, kann es aber auf jeden Fall nicht abwarten, dass der Regenschirm von Mary Poppins herunterfliegt und der Wind uns hineinwirbelt in die kunterbunte Welt anderer Kulturen und grenzenloser Weiten. Es gibt soviel zu sehen und zu erleben und ich weiß, dass die große, weite Welt nur darauf wartet, mich in ihren Bann zu ziehen.
Kommt mit auf meine sicherlich unvergessliche Reise und lest immer fleißig, was ich so alles erlebe.


Rieke


      by STA-Travel