Samstag, 2. November 2013

Blue Jeans, White Shirt

Das ist die Geschichte einer Jeans. Meiner Jeans. Meiner Lieblingsjeans. Meiner einzigen Jeans. 

Vorweg, ja, ich habe nur eine Jeans mit in Nz. Hauptsächlich um Gewicht zu sparen und in meiner unschuldigen Naivität habe ich auch gedacht, dass nur eine nötig ist, weil ich ja eh immer nur Shorts tragen werde. Nope. Hab dabei ganz vergessen, dass hier ja anfangs Winter ist und ich meine Wander-/Arbeitshose nicht zur Arbeit anziehen werde. Jedenfalls bin ich bisher gut zurecht gekommen, habe aber schon einen stetigen Verschleiß durch Tragen und die intensive Sonneneinstrahlung festgestellt. Zumal die Jeans auch schon etliche Jahre alt ist, aber wie gesagt, ist halt meine Lieblingsjeans. 
Gestern nach der Arbeit kam Norbert auf die glorreiche Idee kurz auf Mt Kaukau zu gehen, damit wir den Kopf frei bekommen. Eigentlich eine wirklich gute Idee, nur hatte sich der Himmel mal wieder ein bisschen zu gezogen. Macht aber nichts, wir sind ja nicht aus Zucker! Das meinte ich auch noch, als es kurz vor der Spitze anfing zu regnen. Kurz noch ganz hoch und schwups sind wir wieder unten, hört bestimmt eh gleich schon wieder auf. Haha. Meine Logik. Himmel ist dunkel, wir gehen immer höher und es soll gleich aufhören? Ist natürlich nicht so. Stattdessen fing es einfach an, haltet euch fest, zu hageln. Und zwar ordentlich! Zwischendurch waren die Körner erbsengroß! Dabei ist so gut wie Sommer! Einen Hagelsturm habe ich definitiv nicht erwartet und dass der sich dann in Regen umwandelte, war auch nicht viel besser. Vor uns lag ja noch 30 min Weg. Obwohl eigentlich habe ich es ja genossen. Schuhe wasserdicht, Jacke wasserdicht und jetzt zurück zu der Jeans, natürlich nicht wasserdicht. Dementsprechend war ich dann, Zuhause angekommen, total durchnässt, was kein Problem gewesen wäre, wenn die Abendplanung nicht feiern hieße. Und ich dazu meine Jeans anziehen wollte. Ich hab ja allgemein nur wenig an Klamotten mitgenommen, wodurch ich mich, was meine Outfits angeht, nicht wirklich kreativ ausleben kann. Also hab ich meine Jeans auf den heißen Ofen gelegt und immer schön gewendet, damit sie auch ja nicht anbrennt. Lief alles gut, ich hab mich das erste mal seit langem wieder richtig fertig gemacht, war gespannt und als die Hose dann trocken war, bemerkte Norbert noch nebenbei, dass die Hose doch schon sehr verschlissen wäre. Jaja, ist doch aber auch meine Lieblingshose.
Ich los, erstmal zum Hostel und ersten Faux Pas bemerkt. Nachmittags hieß es: 'Friederike, we all dress up!' und ich hab das so hingenommen, schließlich gehen wir feiern. Mit 'dress up' war aber gar nicht 'schick machen' gemeint, sondern verkleiden und ja, das war ich nicht. Hab gar nicht dran gedacht, dass aufgrund von Halloween alles in die Richtung gehen könnte. Machte aber nichts, also mir machte das nichts. Die anderen waren dafür genug verkleidet. Ich war mit einer Gruppe Iren unterwegs und die hatten wohl nachmittags ihren Spaß dabei gehabt, Op-, Salvatory Army- und $3-Shops nach Kostümen zu durchsuchen. Wir hatten z.B. ein Zombie,  eine Hexe, einen Sumo und William Wallace. Sehr witzig alles und später auf der Straße und in den Clubs gabs es noch super viele, andere, coole Kostüme zu sehen.
Aber so langsam mal wieder zurück zu meiner Hose. Unser erster Stopp war eine houseparty an der Oriental Parade und da ist es dann das schreckliche passiert. Die eine Irin wollte, dass ich mit den Kühlschrankmagneten 'Nicht aufgeben' an den Kühlschrank schreibe, weil das ihr Lieblingssatz auf Deutsch ist und nebenbei bemerkt auch der einzige, den sie kann. Den Gefallen wollte ich ihr natürlich tun. Auf dem Boden lagen ein paar Magneten, die ich aufheben wollte, ging in die Knie und das war dann der grausame Moment, in dem ich meine Hose zerrissen habe. Ich war wirklich am Boden zerstört, weil wie gesagt Lieblingsjeans und einzige noch dazu. Aber anscheinend hat ihr die Ofenhitze noch den Rest gegeben und sie wollte nicht mehr. In einem Anfall von nächtlicher Kreativität habe ich versucht die Hose mit einem Pflaster zu kleben, aber das hat leider nicht ganz so gut geklappt. Und jetzt habe ich nur noch eine kaputte Hose. Sieht nicht schlimm aus, ich werde sie auch behalten und der Riss wird gute Erinnerungen zurück bringen, aber jetzt hab ich nichts mehr für die Arbeit oder sonstwo. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum ich einen ganzen Post nur über meine Hose geschrieben habe, aber vielleicht liegt das auch nur an meiner Müdigkeit und das ich meine Gedanken nicht mehr ganz beisammen halten kann. Naja, und weil es meine Lieblingshose war. Eine Hommage sozusagen. Und die Moral von der Geschichte ist, zwei Jeans als backpacker mitzunehmen! Eine gute und eine normale.

Und ach ja, im Club wurde einfach 99 Luftballons von Nena gespielt und alle gingen da gut zu ab. Sweet!

Strand und Weihnachtsbeleuchtung

2 Kommentare:

  1. Hey du :) Ich musste einfach unter diesen Post schreiben, weil mir genau das Gleiche passiert ist. Ich habe Halloween auch voll verdrängt und lande am Freitag in einem Club, wo ich gefühlt die Einzige war, die nicht irgendwelche Narben und Kunstblut im Gesicht hatte:D. Viel Spaß noch auf deiner Reise:)

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  2. Sehr witzig! Dankeschön, ich lese bei dir auch immer ganz gespannt mit, also lass es dir gutgehen in Berlin! :)

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