Sonntag, 15. Dezember 2013

South Island No. 3 // ad astra per aspera

Queenstown
Queenstown ist ziemlich cool, nicht ganz so cool mit einem begrenzten Budget, aber trotzdem. Queenstown ist auch irgendwie anders, als andere neuseeländische Städte. Irgendwie ist alles so... europäisch. Die Läden, die Öffnungszeiten, die Menschen. Tut zwischendurch aber mal ganz gut. Wir waren in einem ganz schönen Hostel, im Black Sheep, ein bisschen außerhalb. Da habe ich einen frischgebackenen Weihnachtskeks von einer anderen Deutschen bekommen. Ehrlich, made my day! Und ich bin das erste Mal in den Genuss von Wäschemachen im Hostel gekommen. Eine Erfahrung, die nicht so aufregend ist, aber irgendwie erwähnenswert.
Anfangs hatten wir nur zwei Nächte für Queenstown geplant, haben das ganze aber um eine weitere Nacht verlängert. Wir sind durch die Gärten geschlendert und haben Ladys bei einem Bowlingwettkampf zugeguckt, sind Wasserfahrrad gefahren, haben einen legendären Fergburger und ein Cookietime Eis gegessen, Freunde getroffen und einfach die Sonne und den Ausblick genossen. War sehr schön. 




Abends sind wir dann zur Fear Factorie, weil uns das so hoch empfohlen wurde und ja, zu Recht! Vorher meinte ich noch: 'Aaaaach, so schlimm kann das doch gar nicht werden, alles easy!', aber whuu! Also man geht da in das Gebäude und bekommt gesagt, dass man den roten Lichtern folgen soll. Dann wird es stockdunkeln und man folgt den Lichtern, die aber winzig sind und einen auch in die Irre führen. Und dann sind da Leute, die gruselig reden und einen anfassen oder man wird auf einmal von einem Luftstrahl oder Licht erschreckt. Es war einfach sooo lustig! Ich habe nur geschrien und gelacht und konnte zwischendurch nicht weitergehen, weil mir der Bauch so wehtat und ich keine Luft mehr bekam. Zu gut! 
Danach sind wir wieder zur lakefront und wer baut da gerade sein Mikro auf? Graeme James! Der Gute hat mich an einem meiner ersten Tage in Wellington schon mit seiner Musik beglückt und jetzt in Queenstown. Da schließt sich der Kreis! Es war dunkel, seine Musik und alle haben einfach getanzt und mitgesungen. Für sone Momente lebe ich!
Also Queenstown war gut. Wir haben zwar keinen Bungeesprung oder Deep Canyoing gemacht, waren weder mountainbiken noch paragliden, sind aber voll auf unsere Kosten gekommen!

Milford Sound
Von Queenstown aus sind wir an einem Tag zum Milford Sound gefahren. Der Milford Sound ist ein Fjord im größten Nationalpark Neuseelands und ist Weltnaturerbe der UNESCO. Es heißt Milford Sound ist einer DER Plätze, die man gesehen haben muss, wenn man Neuseeland besucht. Naja, ich weiß nicht, ob ich der gleichen Meinung bin. Es ist schön, klar, auch beeindruckend, aber trotzdem. Wir haben die letzten Tage so wunderschöne Orte gesehen. Natur im Überfluss. Strände, Gletscher, Gebirge, Regenwälder, Wasserfälle. Da war es irgendwie nichts besonderes mehr. Ich war ein klitzekleines bisschen enttäuscht. Aber vielleicht war es auch einfach die Anstrengung. Um 20 nach 7 ging morgens unser Bus und insgesamt waren es zehn Stunden Busfahrt und zwei Stunden Bootsfahrt, das nimmt ein bisschen mit.

Klitschnass nachdem ich unterm Wasserfall stand, der meine Haut zwanzig Jahre jünger machen sollte. - Hat er nicht.




Tekapo
Mittwoch ging es dann als vorletzte Station nach Tekapo. Auf dem Weg dahin hatten wir wieder einfach tolle Aussichten. Zwischendurch war alles braun vertrocknet, aber dann findet man wieder Schätze und Momente, die einem den Atem rauben.



Tekapo liegt unglaublich. Das Dörfchen/Kleinstadt liegt am Lake Tekapo, der durch Mineralien in einem intensiven Türkis erstrahlt, und im Hintergrund erstrecken sich die schneebedeckten Berge. Ich kann es einfach nicht fassen, wie ich jeden Tag wieder etwas Neues zum bestaunen finde und wie glücklich ich mich schätzen kann!
Nachdem wir angekommen sind, war erstmal Zeit für ein kleines Nickerchen. Die letzten Tage inklusive langen reisens und kurzer Nächte haben sich bemerkbar gemacht. Zusätzlich dazu war in unserem vorigen Dorm in Queenstown ein kranker Typ, der uns wohl angesteckt hat. Eine Erkältung war im Anmarsch!
Nach dem Nickerchen ging es dann noch zur Church of the good Shepherd und zum Einkaufen. Auch hier haben wir uns dazu entschieden eine Nacht länger zu bleiben. Wir brauchten Ruhe und Tekapo ist der Beste Ort um einfach mal die Seele baumeln zu lassen!
Am nächsten Tag war ich dann vollends k.o., aber wir dachten wir machen mal einen kleinen Spaziergang hoch zu Mt John und dem Sternenobservatorium. Ein Weg den wir normalerweise hochgerannt wär, bin ich hochgekrochen, was uns Stunden gedauert hat! Aber der Ausblick war es wert! Weiter Blick über den See, das Tal und alle Berge. Und abends haben dann die Sterne gerufen. Schlafsack in die Hand und raus an den Strand, um da in den Weiten des Universums zu versinken. Tekapo hat ein Programm, dass in der Nacht alles so dunkel wie möglich ist, damit das Observatorium geführt von der University of Canterburry seine Studien führen kann. Also lagen wir da, mit dem Mond als einzige Lichtquelle, und haben ein bisschen vor uns hin philosophiert. In Momenten wie diesen scheint die Welt stillzustehen und Zeit hat keine Bedeutung mehr. Ad astra per aspera - Auf rauen Pfaden zu den Sternen. Und die Sterne scheinen wirklich heller als in Deutschland!
Und damit ging auch dieser Tag zu Ende und es hieß Endstation: Christchurch!



Christchurch
Vor zwei Jahren wurde Christchurch durch eine Serie von Erdbeben beinahe komplett zerstört. Es sah und sieht immer noch aus wie nach dem Krieg. Jetzt ist Christchurch eine Stadt im Wandel, im Wiederaufbau und dabei ist sie so unglaublich inspirierend! Auf der einen Seite sind überall riesen Lücken, mitten in der Stadt, oder zerstörte Häuser und auf der anderen Seite toben sich alle möglichen Künstler aus, machen das Beste aus der Situation und alle versuchen einen Einfluss auf die Entwicklung zu haben. Ich hab das alles nicht erwartet und bin schwer beeindruckt. Wirklich cool!



Wir waren auf mehreren, kleinen Märkten, im botanischen Garten, im Re-Start Market, der neuen, aus Containern bestehenden, Einkaufsstaße, im Canterburry Museum und haben die neue Kirche aus Pappe besucht. 






Außerdem werden wir berühmt! Am Freitag haben wir, auf der Suche nach unserem Hostel, Fraser getroffen. Der Gute ist Künstler, Autor und Musiker, und hat uns ein Stückchen begleitet, da er auf der Suche nach Geschichten ist. Und Samstag haben wir ihn dann per Zufall in der Stadt wiedergetroffen, wo er einen Film gedreht hat und wir haben da jetzt Rollen drin. Cool, oder? Bin schon ganz gespannt, was am Ende bei herauskommt! 



Und am Sonntag wollten wir morgens vor unseren Flügen noch zum Yoga, aber leider wurde daraus nicht, weil schon zuviele da waren. 
Christchurch war aber ein schöner Abschluss vom Abenteuer Neuseeland und ich bin glücklich das Ganze gemacht zu haben! Neuseeland war unbeschreiblich und ich kann es gar nicht erwarten, wiederzukommen!

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