Mittwoch, 21. August 2013

Stinkefrüchte und Hindutempel


Erstmal eine kurze Anm. zu den letzten beiden Posts: Irgendwie ist die Reihenfolge vertauscht und ich weiß nicht, wie ich es ändern kann, aber ist ja eigentlich klar, dass ich zuerst am Flughafen war und dann in KL angekommen bin.

Der Tag gestern wurde dann noch richtig gut, wenn man sich erstmal an alles gewöhnt, ist es gar nicht mehr stressig. Ich habe mir dann tatsächlich ein Hop-on-Hop-off-Ticket geholt und hab den ganzen Tag KL in seiner ganzen Vielfalt entdeckt. Ich war in Chinatown, Little India, am KL Tower, am KL Sentral, am Greenbelt, an der National Mosque, sowie am National Palace. In Chinatown habe ich dann auf Rat von Sean, der mich vorgestern über den Flughafen gelotst hat, die Durians, die sogenannten Königsfrüchte, probiert. Nebenbei bemerkt: sie werden auch Stinkfrüchte genannt und zu Recht. Jetzt weiß ich, woher der schon vorher angemerkte Gestank herstammt. Nicht von Stinkekäse, sondern von den Durians! Dementsprechend haben sie auch geschmeckt. Also nein, viel viel schlimmer! Außerdem sah das Fruchtfleisch aus wie Hähnchen, was es definitiv nicht besser gemacht hat. Mir wurde gesagt, dass man sie entweder sehr gerne mag oder gar nicht. Und funny fact: in vielen Gebäuden ist die Frucht verboten, aufgrund des Geruchs!

Als Entschädigung für dieses einschneidende Erlebnis hat mich Sean abends auf einen japanischen Greentea und diverse andere Must-Eat-Sachen eingeladen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich abends bei Subway gegessen habe, weil ich im asiatischen Teil des Foodcourts nur Fleischgerichte gefunden habe und dann von allen Sprachen zu überfordert war, um noch weiter zu suchen. Aber dafür war dann mein 'Nachtisch' malayisch.
Die ersten Früchte heißen Mangosteen und haben mir definitiv Freude bereitet. Nach genauen Instruktionen, wie man sie öffnet und ersten gescheiterten Versuchen, kam ich in den Genuss von sehr süßen, sehr fruchtigen Fruchtperlen. Von den zweiten weiß ich nicht den Namen, bzw. wusste ihn auch nie, aber sie sind sehr Litschi ähnlich. Und zum Schluss dann noch ein Zuckerschock von dem chinesischen Mondkuchen. Eine Spezialität anlässlich des Mondfestes. Das war alles total super, besonders weil wir vor dem KLCC saßen, vor uns Wassershows und im Rücken die beleuchteten Twintower.

Heute ging es dann auf Countrytour zu den Batu Höhlen. Ich stand natürlich mit deutscher Pünktlichkeit um 8.45 Uhr in der Lobby, nur leider kam das Taxi dann erst um halb 10. Scheint wohl normal zu sein. Zusätzlich hat sich die Abfahrt noch verzögert, weil ein Australier  der mitkam, mit Gewalt seinen Sicherheitsgurt im Taxi in einen kaputten Verschluss geprockelt hat, dann nicht mehr rauskam und erst Dank meines Schweizertaschenmessers rausgeschnitten werden konnte. 
Der erste Stopp war dann in eine Zinnfabrik, in der sie Becher, Behältnisse aller Art und Pokale für die Formel1 herstellen. Als Erklärung was denn Zinn sei, stand auf einem Schild: A pewter cauldron (Standard size 2) is required in the first year at a famous school of witchcraft and wizardry. Fand ich ehrlich gesagt ziemlich gut, dass gerade das da stand, zumal es ja auch so viele Schulen für Hexerei und Zauberei gibt. Für alle die es nicht wissen, es geht um Hogwarts und der Anfang des Satzes steht ungefähr so im Buch.

Danach ging es in einen Laden in dem gebatikte Sachen, wie Saris und Tücher, hergestellt werden. Natürlich wurde der Vorgang beschrieben und gezeigt. Ich denke aber, dass es viel mehr um die Frage ging, wie man Touris am Besten soviel wie möglich verkauft. Da wurde aber auch ordentlich zugeschlagen, also machen sie wohl was richtig.

Und am Ende ging es dann zum eigentlichen Ziel den Batu-Höhlen. Das sind riesige  Kalksteinhöhlen in denen sich Hindutempel befinden. Um dahin zu gelangen, muss man erstmal 272 Stufen hochkraxeln, was bei 32 Grad und praller Sonne schon ein bisschen anstrengend ist. Außerdem hatte ich furchtbare Angst vor den aggressiven Affen die da überall herumlungerten und bin dann im Slalom allen ausgewichen. Unser Guide meinte, sie werden soviel gefüttert und äßen wohl alles, dass ihre Körper voller Chemie wären und sie deshalb völlig durchdrehen. Ich hatte es schon vor mir, wie sie vor meinen Augen, wie die Minions bei Ich-einfach unverbesserlich2, zu lila Kreaturen mutieren. Ist zum Glück nicht passiert und niemanden hat die Tollwut erwischt.

Hier ein paar Bilder:
Mit einer Höhe von 1,987m, einem Gewicht von 1557kg und einem Fassungsvermögen von 2796l der größte Bierkrug der Welt - aus Zinn.

Eine Frau, die ein gebatiktes Tuch bemalt.

Er musste übrigens auch die 272 Stufen hoch.


Mal gucken, was mir der Rest des Tages noch so bringt, aber ich glaube ich gönne mir mal ein bisschen Erholung am Pool nach all dem Treppengesteige. ;-)


2 Kommentare:

  1. Aus den Bechern die du gemacht hast trinken wir in Thailand auch fast nur :-D und die Früchte gibts bei uns auch ... Ich fand die Stinkfrucht aber gar nicht sooo schlimm man konnte sie wohl essen aber meine Lieblingsfrucht wirds nicht :-P Ich wünsch dir noch viel Spaß auf allen deinen Reisen :-D

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  2. Mein Taxifahrer hat mir eben erklärt, dass ich mir die Nase hätte zuhalten müssen. Durian mit offener Nase essen, ist wohl wie Kaviar auf der Toilette. :-D

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